95 Jahre im Dienste der Allgemeinheit: Die Freiwillige Feuerwehr Lehnitz. Teil 2. und Schluß

95 Jahre im Dienste der Allgemeinheit: Die Freiwillige Feuerwehr Lehnitz. Teil 2. und Schluß

Von Bodo Becker

Übung macht den Meister

Unter der Leitung des Bezirksbrandmeisters aus Birkenwerder fanden anfänglich zunächst zweimal monatlich Übungsstunden statt. Wehrführer Ruderisch, Weltkriegsveteran mit Dienstgrad Hauptmann, verlangte von seinen Männern eine straffe Disziplin. Das betraf besonders die kontinuierliche Ausbildung und die Übungen an den Geräten. Für einen notwendigen Steigeturm sammelten die Kameraden Geld. Seine Aufstellung geschah auf dem Gelände des heutigen Trafohäuschens, gegenüber der damaligen Gaststätte Lehnitzsee von Fritz Lehmann. Zur theoretischen Schulung gehörten auch Gasschutz- und Elektrikerkurse sowie Erste-Hilfe-Kurse. Ab 1926 gab es eine freiwillige Sanitäterkolonne, der auch Mitglieder der FFW angehörten. Kontinuierliche Ausbildung und Übungen trugen schon bald Früchte. Bei einem Besuch des Kreisbrandinspektors im Juni 1927 zeigten die Kameraden das “Exerzieren zu Fuß und am Steigeturm” sowie einen anschließenden Löschangriff. Nach Auffassung der Beobachter hatte sich die FFW unter der Leitung von Ruderisch sehr gut entwickelt.

Abb. 1. Aufstellung für den Fotografen, um 1925. Rechts Wehrführer Ruderisch

Abb. 1. Aufstellung für den Fotografen, um 1925. Rechts Wehrführer Ruderisch

Besonders auf Übungen legte man großen Wert. Bewusst suchten die Verantwortlichen dabei die Öffentlichkeit, wie z.B. im Mai 1932, wo eine Übung an der Gaststätte Seelöwe durchgeführt wurde. Zahlreiche Gäste des Lokals nutzten die Gelegenheit, um die Kameraden bei der Durchführung zu beobachten. Acht Minuten nach dem Eintreffen der Wehr begannen die Löscharbeiten. Schon wenige Wochen später war unsere Gemeinde Schauplatz einer großen Übung des Oranienburger Feuerwehrbezirks. Alle FFW des nördlichen S-Bahnbereichs wurden alarmiert und fuhren zum Einsatz nach Lehnitz. Bereits nach fünf Minuten war die Lehnitzer Wehr mit 14 Kameraden am Übungsort in der heutigen Breitscheid-Straße. Nacheinander trafen die Wehren dort ein. Und nun wirkte sich ein Umstand nachteilig aus, der für Lehnitz typisch in dieser Zeit war. Es gab keine Hydranten. Die Kameraden mussten daher vom Übungsbrand bis zum Lehnitzsee Schläuche verlegen; das verzögerte den Beginn der Löscharbeiten natürlich erheblich. Insgesamt führte die FFW elf Übungen im Jahre 1932 durch.

Abb. 2. Übung am Steige- und Trockenturm des neuen Feuerwehr-Depots, um 1935

Abb. 2. Übung am Steige- und Trockenturm des neuen Feuerwehr-Depots, um 1935

Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung und der Militarisierung des öffentlichen Lebens änderte sich zunehmend der Charakter der Übungen. Simulierte Kriegsfolgeschäden und -verluste rückten in den Vordergrund. Gemeinsam mit den Mitgliedern des örtlichen Reichsluftschutzbundes führten die Kameraden im September 1934 eine Schau- und Luftschutzübung durch. Der Zweite Weltkrieg machte die Übungen zur schrecklichen Realität. In den Jahrzehnten nach 1945 rückten wieder die eigentlichen Aufgaben einer Feuerwehr in den Mittelpunkt der Aus- und Weiterbildung. Dazu gehörten Selbststudium, Vorträge und externe Lehrgänge, z.B. für Maschinisten an Löschfahrzeugen, für Technische Hilfeleistungen, für Sprechfunk und einen Grundlehrgang für gefährliche Stoffe und Güter. Auch handwerkliche Fähigkeiten und berufliche Erfahrungen waren für die Instandhaltung der Technik immer gefragt. In unserer waldreichen Umgebung sind Forstbrände immer wieder Anlass für Einsätze der Feuerwehren des Kreises. Einige Übungen konzentrierten sich darum schwerpunktmäßig auf die Bekämpfung großflächiger Waldbrände. So z.B. im Juni 1995, wo alle elf FFW des damaligen Amtes Oranienburg-Land im Einsatz waren. Bei der Bekämpfung der Flammen bewährte sich besonders das Tanklöschfahrzeug unserer FFW. Nach kurzer Zeit hatte man eine Wassergasse um den Brandherd legen können. Ein weiterer Schwerpunkt stellte die Bekämpfung von Hausbränden verbunden mit der Evakuierung von Menschen dar. Derartige Übungen waren auf Grund der Teilnahme vieler Personen für alle Beteiligten immer besonders spannend.

Abb. 3. Rettungsübung aus dem brennenden Hort, 1. Juni 2001

Abb. 3. Rettungsübung aus dem brennenden Hort, 1. Juni 2001

“Der Hort brennt”, schallte es am 1. Juni 2001 über das Gelände der Grundschule. Die Schüler stürmten aus dem Gebäude und schauten mit offenen Mündern den Rettungsaktionen der Kameraden zu. Rauch drang aus den oberen Fenstern und über die Drehleiter wurde ein Mensch aus dem Gebäude gerettet. Mit großer Realitätsnähe führten die Feuerwehren des Amtes im Frühjahr 2001 gemeinsam mit der Staffelder DRK-Gruppe im Oranienburger Gewerbegebiet Nord eine Übung durch. Geprobt wurde der Ernstfall in Form eines simulierten Bahnunfalls, an dem mehrere Pkw beteiligt waren. Der Triebwagen und einige Autos hatten Feuer gefangen; Verletzte mussten geborgen und versorgt werden. Für die Bekämpfung des Brandes richteten die Tanklöschzüge einen „Pendelverkehr“ zum Friedrichsthaler Brunnen ein. Besondere Anforderungen für die Lehnitzer Jugendfeuerwehr brachte eine gemeinsame Großübung mit dem Jugendrotkreuz Oranienburg im September 2003. Brennende Autos, ein schwerer LKW mit ungesicherter Ladung und elf (geschminkte) Verletzten warteten auf Hilfe und Brandbekämpfung. Nach gut eineinhalb Stunden konnte die realistische Übung, die zum Teil an die persönlichen Grenzen der jugendlichen Teilnehmer ging, mit guten Ergebnissen und wichtigen Erfahrungen abgeschlossen werden.

Abb. 4. Löschangriff von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, 1998

Abb. 4. Löschangriff von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, 1998

Im Einsatz für das Leben

Ausgelöst wurde der Alarm bis in die 1930er Jahre hinein durch ein Signalhorn, das nach Einbruch der Dunkelheit der Nachwächter mit sich tragen musste. Zusätzlich gab es sechs Feuermeldestellen. Ab 1935 rief der bedrohlich klingende Heulton von drei Sirenen die Kameraden zu ihren Einsätzen. Die Sirenen dienten im Krieg zugleich für den Bombenalarm. Nach 1990 verstummten die Sirenen. Jeder Feuerwehrmann bekam einen digitalen “Pieper” für seine schnelle Alarmierung. Hinzu kamen stationäre und mobile Sprechfunkgeräte. Nur noch das charakteristische Signal von den Fahrzeugen verkündet lautstark den Einsatz der FFW. Unser Wissen über die Einsätze bis 1945 ist nur zufällig. Von April 1930 bis April 1931 mussten drei Brände gelöscht werden. Eine der schwierigsten Bewährungsproben bestand die Lehnitzer FFW jedoch im Mai 1930 bei der Bekämpfung des Großbrandes der Oranienburger Dampfmühle, wobei das Hauptgebäude der Mühle nicht mehr zu retten war. Vierzehn Wehren aus dem Nordbahnbereich und Pankow beteiligten sich an den Löscharbeiten. Der übriggebliebene Silo in seiner neobarocken Architektur prägt noch heute das Oranienburger Stadtbild.

Abb. 5. Die Oranienburger Dampfmühle vor 1917 und während des Brandes.

Abb. 5. Die Oranienburger Dampfmühle vor 1917 und während des Brandes.

Für den Zeitraum der Jahre 1933/34 berichtete man von drei Waldbränden, einem Fabrikbrand in Oranienburg und einem Schiffsbrand auf dem Lehnitzsee. Für den zuletzt genannten Brand gab es noch bis 1998 einen Zeitzeugen. Der damalige Fahrer des Feuerwehrautos, Wilhelm Scheibe, berichtete darüber, wie in dem besonders strengen Winter auf einem eingefrorenen Lastkahn an der Schleusenbrücke ein Feuer ausgebrochen war. Besondere Eile war von Nöten, um die Schifferfamilie und den Kahn zu retten. Wilhelm Scheibe kürzte darum den Weg zum Brandgeschehen ab, indem er mit dem Feuerwehrauto quer über den vereisten Lehnitzsee fuhr. Insgesamt waren die Einsätze vielgestaltig. Neben der Bekämpfung von Bränden musste die Feuerwehr auch Ertrunkene aus dem Lehnitzsee bergen. In großer Not fungierte das Feuerwehrauto schon mal als Krankenwagen. Gegen Ende des Krieges, am 15. März 1945, standen die noch verbliebenen Kameraden der FFW vor ihrer bisher schrecklichsten Aufgabe. An diesem Tag flogen die alliierten Bomberflotten einen Großangriff auf Oranienburg und Lehnitz. Hier gab es besonders im Südgelände viele Bombeneinschläge. Zerstörte Häuser brannten, Menschen waren verschüttet. Gemeinsam mit Häftlingen aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen führten die Kameraden die notwendigen Rettungs- und Aufräumungsarbeiten durch. Stunden und Tage später explodierten noch Zeitzünderbomben. Als gefährliche Zeugen des Krieges haben viele von ihnen in der Erde und sogar im Lehnitzsee Jahrzehnte überdauert und bringen sich immer wieder lebensbedrohlich in Erinnerung.

Abb. 6. Zerstörte Häuser am Gutsplatz, März 1945

Abb. 6. Zerstörte Häuser am Gutsplatz, März 1945

Nach dem Krieg änderten sich die Einsätze, jedoch waren viele davon nicht weniger dramatisch, verlangten Mut und Übersicht von den Kameraden. Im Jahre 1947 rückte die FFW gemeinsam mit anderen Feuerwehren zur Bekämpfung eines großen Waldbrandes bei Malz aus. Eine ganze Woche waren die Kameraden im Sommer 1972 beim Waldbrand in der Nähe von Summt im Einsatz. Durch die tagelange Mithilfe der Wehr gelang es im November 1972, die schlimmsten Schäden der Sturmkatastrophe für Lehnitz zu beseitigen und die Stromversorgung wieder herzustellen. Am 19. Dezember 1995 wurden die Kameraden der FFW nach Oranienburg in die Freiburger Straße/Ecke Bernauer Straße gerufen. Der Dachstuhl eines mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshauses brannte. Achtzehn Familien verloren an diesem Tag einen großen Teil ihres Eigentums. Ein weiterer Großbrand hielt die Kameraden im April 2002 in Atem. Auf dem Oranienburger Flugplatz war ein Altreifenlager in Brand geraten. Der ätzende Geruch von verbranntem Gummi und eine weithin sichtbare Rauchwolke kündigten von dem großflächigen Brandherd. Hier war die Lehnitzer Feuerwehr am ersten Einsatztag mit 21 Kameraden und vier Fahrzeugen rund 18 Stunden im Einsatz. Die Wetterkapriolen der letzten Jahre gaben ebenfalls Anlass zu Hilfeleistungen. Neben der Beseitigung von Sturmschäden im Ort gab es auch Aktivitäten außerhalb unserer Region. Das so genannte Jahrhundert Hochwasser der Elbe im August 2002 hatte viele Dörfer und Städte überspült. Aus Eigeninitiative fuhren die Kameraden drei Tage in die besonders betroffene Stadt Grimma. Hier halfen sie Keller auspumpen und bargen die nassen Bücher einer Kirchenbibliothek. Eine zweite Hilfefahrt ging nach Cossebaude bei Dresden.

Abb. 7. Selbstdetonation im Forstring, 4. Dezember 1991

Abb. 7. Selbstdetonation im Forstring, 4. Dezember 1991

Immer wieder musste die FFW Aufgaben im Zusammenhang mit Bombenfunden, -entschärfungen und -detonationen übernehmen. Betriebs-, Schornstein-, Motorrad-, Haus- und Wohnungsbrände sowie zunehmend Verkehrsunfälle machten Einsätze erforderlich. Die Bergung von Verletzten und Toten stellte zudem hohe psychologisch-ethische Ansprüche an die Kameraden. Wer erinnert sich jedoch an die vielen weniger spektakulären Einsätze? Bäume beschneiden und gießen, Keller auspumpen, Absperrungen einrichten, Kontrollen für den Brandschutz, Feuerwache stehen, Bereitschaft herstellen… Von 1994 bis 1997 verdreifachten sich die jährlichen Gesamteinsätze auf 228! Diese Zahl hatte sich für das Jahr 2002 mit 412 Einsätzen bereits nahezu verdoppelt. Zugenommen haben auch solche Einsätze, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Im Jahre 2006 mussten 19 Sturm- und 19 Wasserschäden beseitigt werden. Selten sind Einsätze, denen man auch humoristische Seiten abgewinnen kann. Einen solchen gab es im Februar 2006, wo ein mit Bier und alkoholfreien Getränken beladener LKW ins Schleudern kam und ein  großer Teil der Ladung auf der Straße zerbrach. Ortswehrführer Huber kommentierte den Einsatz anschließend mit den Worten: „Wir haben schon Vieles von der Straße geholt, Zement zum Beispiel, aber Bier noch nie … Schade um das schöne Bier! Cola wäre allerdings schlimmer gewesen, die klebt so.“

Gemeinnutz geht vor Eigennutz

Dieser Grundsatz eines Gemeinwesens steht besonders für die Arbeit der FFW in den Gemeinden. An dieser Stelle sollen jedoch Aktivitäten aufgezeigt werden, die nicht unmittelbar zu den Aufgaben einer Feuerwehr gehörten. Da sind zunächst die vielen geleisteten Arbeitsstunden zum Nutzen der Gemeinde. Nicht nur am Bau ihrer Feuerwehr-Depots, sondern auch z.B. an der Errichtung des Lehnitzer Kulturhauses im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks (genannt NAW) in der ersten Hälfte der 1960er Jahre war die FFW maßgeblich beteiligt. Mit vielgestaltigen Veranstaltungen bereicherte unsere FFW das gesellschaftliche Leben im Ort seit frühester Zeit. Beliebt waren die Feuerwehrfeste im Jahreslauf. So lud die Wehr im Februar 1925 alle Gäste unter dem Titel “Jahrmarkt in Alt-Lehnitz” zu einem lustigen Markttreiben in die Gaststätte Seelöwe ein. “Angefangen von der süßen Therese bis zu Lillys Galanteriewaren waren sämtliche Buden vertreten, so dass man sein Geld in Sachwerten aller Art anlegen konnte”, berichtete der Briesetal-Bote.

Abb. 8. Bericht im Briesetal-Boten vom 12. Februar 1925

Abb. 8. Bericht im Briesetal-Boten vom 12. Februar 1925

Für Unterhaltung sorgten ein Stück der Theatergemeinde des Cafés Hildebrandt aus der Florastraße und natürlich Musik zum Tanzen. Den Frühling begrüßte man im März 1930 gemeinsam mit dem Vaterländischen Frauenverein bei einem zünftigen Eisbeinessen, dem sich ein Verdauungstanz anschloss. Zur Herbst- und Vorweihnachtszeit gehörten in den Jahren der Not und Massenarbeitslosigkeit die Wohltätigkeitsveranstaltungen, an denen auch die FFW teilnahm. Ein Wohltätigkeitsfest der Winterhilfe im Oktober 1931 mit Tombola und Versteigerung erbrachte die für damalige Zeiten stolze Summe von 300 RM. Auf Weihnachtsfeiern gab es gespendete Zuwendungen für bedürftige Familien und Kinder. In den Sommermonaten begingen die Kameraden ihr jährliches Gründungsfest mit Berichten, Gratulanten der Nachbarwehren, viel Unterhaltungsbeilagen und Tanz. Auch nach 1945 erfreuten sich die jährlichen Feuerwehrfeste bei Mitgliedern und Gästen großer Beliebtheit. Eine besondere Überraschung brachte das Feuerwehrfest des Jahres 1993. In langer Reihe fuhren auf einer Feuerwehr-Parade historische Feuerwehrfahrzeuge an die staunenden Zuschauer vorbei.

Abb. 9. Historische Feuerwehrparade auf der Friedrich-Wolf-Straße, 1993

Abb. 9. Historische Feuerwehrparade auf der Friedrich-Wolf-Straße, 1993

Da wurden so manche Kindheitsträume wieder wach. Noch bei vielen in Erinnerung ist das große Volks- und Jubiläumsfest anlässlich des 75. Bestehens der Feuerwehr. Ein ganzes Wochenende lang feierten die Kameraden mit ihren Gästen das Jubiläum im August 1998.

Zu den Höhepunkten gehörte der Festumzug mit Lehnitzer Vereinen, Abordnungen von Nachbarwehren und der Bundeswehr sowie eine Feuerwehr-Parade.

Abb. 10. Die Kameraden der FFW zum 75. Jubiläum 1998

Abb. 10. Die Kameraden der FFW zum 75. Jubiläum 1998

Doch auch an ihrem Festtag wurde unsere Feuerwehr von der Vergangenheit eingeholt.
Am Sonnabend, gegen 15.30 Uhr, ertönten die Pieper der Kameraden. Auf einem Grundstück am Forstring war eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Wenige Minuten später waren die Kameraden am Fundort. In der Nähe wohnende Bürger mussten evakuiert werden. Glück im Unglück hatten alle Beteiligten, denn der 250-Kilo-Bombe fehlte der Zünder. Nach zwei Stunden war der Spuk vorbei. Seit 1993 wird mit einem Osterfeuer, Gesang der Lehnitzer Chöre und der Hennigsdorfer Blasmusik am Lehnitzsee der Winter vertrieben und der Frühling angekündigt. Auch Kraft zehrende Einsätze am Vorabend, wie z.B. im März 1997 wegen eines Orkans, hielten die Kameraden von der Teilnahme nicht ab. Lang anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen ließen die Feuerwehr nicht nur zum Löschen von Waldbränden ausrücken, sondern auch zu ganz anderen Aufgaben. So geschehen im August 1999. Obwohl die Kameraden Brandwache bei einem gelöschten Waldbrand in Birkenwerder gehalten hatten, war bereits am nächsten Morgen ein Fahrzeug unterwegs und versorgte die Lehnitzer Straßenbäume mit frischem Nass. Zur Öffentlichkeits- und Nachwuchsarbeit unserer Feuerwehr gehörten nicht nur die jährlich wiederkehrenden „Tage der offenen Tür“, sondern auch Besuche der Hort- und Kita-Kinder unserer Gemeinde in der Feuerwache. Hier bekamen die Kinder erstmals hautnahen Kontakt mit der Technik und den Abläufen bei der Alarmierung der FFW. Mit großem Interesse besichtigten sie unter anderem die Fahrzeuge und die umfangreiche Ausrüstung eines Feuerwehrmannes. Es ist darum nicht verwunderlich, wenn unsere Feuerwehr bis jetzt (2003) keine Nachwuchssorgen kennt. Mit den aufgezeigten Aktivitäten nahm die FFW in den vergangenen Jahrzehnten einen wichtigen Platz im öffentlichen Leben unserer Gemeinde ein. Für Erwachsene und Kinder bleiben Fackelzüge, Feuerwerk, Kinderfeste und Tombolas seit Generationen in guter Erinnerung. Dank und Anerkennung den Kameraden der FFW Lehnitz für ihren aufopferungsvollen Einsatz bei der Rettung von Menschenleben und Vermeidung von Sachschäden. Für die Zukunft weiterhin: „Gut Schlauch!“

Abb. 11. „Wasser marsch“ bei einer Übung im September 1988. Abb. 1-11 Archiv B. Becker

Abb. 11. „Wasser marsch“ bei einer Übung im September 1988. Abb. 1-11 Archiv B. Becker