Jüdisches Leben in Lehnitz
Novemberpogrom
Die Abbildung führt uns zunächst an den Anfang des 20. Jahrhunderts. Der vorliegende Band einer Gesamtausgabe von Goethe (Erscheinungsjahr 1869) stand in der Hausbibliothek des im Jahre 1900 eröffneten Jüdischen Genesungsheims Lehnitz (ab 1934 Erholungsheim), wie der Eigentumsstempel nachweist. Die Gäste und Angestellten des Hauses vertrieben sich gerne die Zeit mit Lesen. Werke von Goethe, Schiller und Lessing gehörten selbstverständlich zum Unterrichtsstoff der Hauswirtschaftsschülerinnen.
Frieda Glücksmann
Anlässlich ihres 75. Geburtstages bezeichnete der erste Direktor des Londoner Leo Baeck Instituts, Robert Weltsch (1891-1982), in einer deutschsprachigen Zeitung in England die Jubilarin Frieda Glücksmann als „Fürstin von Lehnitz“. Als Leiterin des Jüdischen Erholungsheimes Lehnitz hatte Frieda Glücksmann in den Jahren 1934 bis 1938 gemeinsam mit Angestellten und Schülerinnen der angeschlossenen Hauswirtschaftsschule eine Stätte jüdischer Selbstbehauptung inmitten einer feindlichen Umwelt geschaffen, wie man sie sich unter den Bedingungen der antijüdischen Verfolgungspolitik heute nur noch schwer vorstellen kann.weiterlesen Teil 1
Weihnukka
2019 fällt das Chanukkafest (auch Lichterfest) auf die Tage vom 23. bis zum 30. Dezember. Bereits am Vorabend wird das erste Licht angezündet. In diesem Jahr brennt darum am 26. Dezember das fünfte Licht an einem neunarmigen Leuchter neben der Oranienburger Bibliothek, in Sichtweite des Weihnachtsbaumes auf dem Schlossplatz, nach Einbruch der Dunkelheit. Er symbolisiert den Chanukkaleuchter, dessen Kerzen zum Chanukkafest nach einem festen Ritual täglich nacheinander angezündet werden. Das Fest erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dem siegreichen Aufstand der Makkabäer gegen die Fremdherrschaft der Syrer im Jahre 167 vor Christi Geburt.