Theater in Lehnitz – Der Bär & Der Heiratsantrag

Friedrich und Else Wolf (Quelle: http://friedrichwolf.de/?q=veranstaltungen / Friedrich-Wolf-Gesellschaft e. V.)

Liebe Theaterinteressierte,

am Samstag, dem 26. August 2023, erwartet Euch ab 17:30 Uhr im Garten der Friedrich-Wolf-Gedenkstätte in Lehnitz das Stück „Der Bär und der Heiratsantrag“. Die Theateraufführung auf der Gartenbühne beginnt um 18:00 Uhr. Eintritt: 20 Euro.

Anmeldungen bitte unter: ­[email protected] oder ­über das <Anmeldeformular>.

Das Theater Ost (TheO) Berlin zeigt zwei Einakter von Anton Tschechow:

Der Bär & Der Heiratsantrag
Anton Pawlowitsch Tschechow entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt von Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich. Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1904 insgesamt über 600 literarische Werke. International ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie Drei Schwestern, Die Möwe oder Der Kirschgartenbekannt. Mit der für ihn typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.

Der Bär
Die trauernde Witwe und Gutsbesitzerin Popova gibt sich der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann hin. Obwohl dieser schon ein Jahr zuvor gestorben ist, legt sie immer noch jeden Tag Trauerkleidung an und geht kaum aus dem Haus. Jeléna Popowa erklärt, für sie habe das Leben seit Nikolajewitschs Tod jeglichen Wert verloren. Sie habe sich deshalb geschworen, die Trauerkleidung bis zu ihrem Grabe nicht abzulegen und die Welt nicht  sehen zu wollen. Da erscheint Smirnow, ein hartnäckiger Gläubiger des Verstorbenen, der sofort Geld zur Begleichung schuldiger Zinsen braucht und sich nicht abwimmeln lässt. Die Aus-einandersetzung wird von Minute zu Minute heftiger, bis schließlich Smirnow …

Der Heiratsantrag
Der gutsituierte, doch ziemlich hypochondrische Junggeselle Lomov versucht, der Tochter seines Nachbarn Cubukov einen Heiratsantrag zu machen. Nachdem der Vater des streitsüchtigen Mädchens sehr schnell sein Einverständnis signalisiert, wird der Freier zu dem Mädchen geschickt. Doch noch bevor der nervöse Lomov seinen Antrag vorbringen kann, geraten beide in einen heftigen Streit über die Besitzverhältnisse an einer an beider Grundstücke grenzenden Wiese. Ein glückliches Ende dieser „Romanze” rückt dabei in scheinbar weite Ferne …

Mit ihrer sehr schlicht aufgebauten, übertrieben komischen Handlung sind die Stücke eher untypisch für Tschechows Werk. Generell dienten diese Einakter dem Autor in seiner reifen Schaffenszeit (ab Mitte der 1880er Jahre) als eine Art Ventil für seine humoristische Ader, die er in seinen frühen Erzählungen voll zum Einsatz brachte, während sein Stil in späteren Werken zunehmend nachdenklicher und zurückhaltender wurde. Speziell im Heiratsantrag  vermischt sich die für Tschechows Frühwerke typische, dezente Situationskomik mit einer satirischen Anspielung auf die verlogenen Sitten und die Spießigkeit des russischen Kleinadels, für den jede Heirat wegen der aufwändigen Mitgiften vor allem eine Frage des Geldes war, anstatt der echten Liebe.

Regie: Kathrin Schülein 
Darsteller: Caroline Siebert, Mattis Nolte & Jeffrey von Laun ­­­Webseite THEATER OST­
Veranstalter: Friedrich-Wolf-Gesellschaft e. V., Alter Kiefernweg 5, Lehnitz, 16515, Oranienburg

Quelle: http://friedrichwolf.de/?q=veranstaltungen / Friedrich-Wolf-Gesellschaft e. V.