Landolf Scherzer (Jahrgang 1941) studierte Journalistik in Leipzig und begann schon mit unbequem genauem Blick Menschen in ihren realen Lebensverhältnissen zu beschreiben. So vorzeitig exmatrikuliert, arbeitete Scherzer über Jahre bei der Thüringer Zeitung Freies Wort, wurde früh freischaffend und begann zu reisen. Wie in der DDR erschloss er sich Russland, Afrika, China über Menschen, denen er sehr nahe kommt, um auch in die Tiefe sehen zu können. Sein bekanntestes Buch in der DDR Der Erste ließ am Leben eines Kreissekretärs von Bad Salzungen zwischen Wollen und Zwängen schon nachvollziehen, warum die DDR so nicht mehr fortexistieren konnte. Das Nachwendebuch Der Zweite verlangte Landolf Scherzer viel ab, denn es war ein „Westimport“, ein Christdemokrat, der nun für die Geschicke des Kreises zuständig wurde. Beide wussten sehr wenig von den Welten des Anderen, die hier aufeinanderprallen sollten. Das jüngste Buch Landolf Scherzers Buenos días, Kuba bewegt sich wieder in einem Land des Umbruchs entlang der Grenze zwischen Hoffen und Scheitern, wie sie vielen Lesern hier im Osten noch in den Knochen steckt. Ein Buch voller Sympathie und Melancholie.
Buenos dias, Kuba
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Wann:
17. März 2019 um 15:00 – 17:00
2019-03-17T15:00:00+01:00
2019-03-17T17:00:00+01:00
Wo:
Friedrich-Wolf-Gedenkstätte
Buenos dias, Kuba
Der Autor Landolf Scherzer im Gespräch mit Paul Werner Wagner