Sperrkreis Bombenentschärfung steht

Auf einem Grundstück am Treidelweg, südlich der Straßenbrücke nach Lehnitz, sind im Rahmen der systematischen Kampfmittelsuche zwei Bombenverdachtspunkte festgestellt worden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) geht davon aus, dass es sich um zwei 500-kg-Bomben amerikanischer Bauart handelt. Die Freilegungsarbeiten verlaufen planmäßig, so dass die Entschärfung nach jetzigem Stand am Donnerstag, den 18.07.2019 erfolgen kann.



Zeitplan/Ablauf

Die vorbereitenden Arbeiten zur Freilegung der beiden Bomben, die in ca. sechs Metern Tiefe liegen, verlaufen planmäßig.

Nach jetzigem Stand wird für Mittwoch, den 17.07.2019 die Aussage erwartet, ob eine oder beide Bomben über intakte Zünder erfolgen. Sollte dies der Fall sein, würde aus Sicherheitsgründen sofort ein Sperrbereich mit einem Radius von ca. 100 Metern in Kraft treten müssen. In diesem Bereich befinden sich einige Wohngrundstücke in der Neukirchener Straße, Saarbrückener Straße, und Lehnitzstraße sowie das Wassersportzentrum. Die Lehnitzbrücke wäre davon jedoch noch nicht betroffen und bliebe für den Straßenverkehr frei passierbar. Der Oder-Havel-Kanal jedoch liegt in diesem Bereich und wäre damit bis zum Abschluss der Maßnahme gesperrt.

Die notwendigen Entschärfungen der Bomben würde am Donnerstag, den 18.07.2019 erfolgen. Ab 8.00 Uhr wird dafür ein Sperrbereich (siehe rechte Spalte) in Kraft treten, von dem ca. 5 100 Personen betroffen sind. Auch die Kita Lehnitz, der Hort und die Grundschule Friedrich Wolf in Lehnitz, die evangelische Kita „Kleine Fische“, die Kita „Butzelhausen e. V.“, die Kita „Falkennest“ und die Kita „Friedrich Fröbel“ befinden sich in diesem Sperrbereich. Ebenfalls betroffen sind die Seniorenresidenz „domino world“, Teile des Krankenhauses sowie die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Lehnitz. Auch der Bahnverkehr ist betroffen, da der S-Bahnhof Lehnitz und die Gleise zum Bahnhof Oranienburg im Sperrbereich liegen.

Auswirkungen auf Schiffs- und Bootsverkehr (Oder-Havel-Kanal/Lehnitzschleuse)

Der KMBD hatte aufgrund der hohen Gefahrenlage bereits im April als Sofortmaßnahme die Räumung/ Sperrung eines besonders gefährdeten Bereiches um den Fundort empfohlen. Dieser umfasst die komplette Kleingartenanlage südlich der Lehnitzstraße und den Wasserweg zwischen Haveleck und der Brücke (zwischen km 25,1 und 25,3). Der Zutritt und Aufenthalt innerhalb dieses Sperrkreises ist untersagt.

Weil insbesondere die Sperrung der Wasserstraße für den Binnen-Schifffahrtsverkehr gravierend sind, hatten sich die Stadt Oranienburg, der KMBD sowie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung intensiv über mögliche technische Lösungen verständigt, ob und wie die Schifffahrt in dem betroffenen Bereich kurzfristig dennoch ermöglicht werden kann. Im Ergebnis wurde als Splitterschutz eine zweilagige, knapp 130 Meter lange Containerwand am Ufer errichtet, um Schiffspassagiere möglichst zu schützen. Aufgrund der Containerwand konnte die Schifffahrt zwischenzeitlich ihren Betrieb vorübergehend wieder aufnehmen. Dies ist allerdings nur eingeschränkt möglich, da die systematische Kampfmittelsuche, im Rahmen dessen die beiden Bomben gefunden wurden, dort immer noch läuft.  Folglich ist das Passieren des Bereiches nur außerhalb der Sucharbeiten möglich. Das heißt konkret, dass die Schifffahrt im betroffenen Bereich zu folgenden Zeiten stattfinden kann:

  • Montag bis Donnerstag, vor 7 und nach 17 Uhr
  • freitags bis sonntags sowie an Feiertagen ganztags

Die Durchfahrt ist ausschließlich motorisierten Schiffen und nur mit reduzierter Geschwindigkeit (6 km/h) gestattet. Alle Personen haben sich unter Deck aufzuhalten. Muskelbetriebenen Kleinfahrzeugen (u.a. Kanus, Kajaks, Ruderboote) und Kleinfahrzeugen ohne Aufbauten (u.a. Angelkahn mit Außenborder) ist es weiterhin untersagt, den Kanal an der Gefahrenstelle zu passieren. Weiterhin gilt zu beachten, dass diese Ausnahmeregelung nur gelten wird, solange mit der Bergung der Bomben noch nicht begonnen wurde. Sobald die eigentliche Freilegung der Bomben beginnt, muss der Schifffahrtsverkehr wieder komplett unterbrochen werden.

Quelle:https://oranienburg.de/Kurzmen%C3%BC/Startseite/Bombenverdacht-am-Treidelweg-Aktueller-Stand.php?object=tx,2967.5&ModID=7&FID=2967.1760.1