Ab dem kommenden Schuljahr wird es in der Oberschule Lehnitz erstmals in Oberhavel ein Wahlpflichtfach „Feuerwehrunterricht“ geben – die entsprechenden Vereinbarungen wurden am Dienstag unterzeichnet.

Der Gedanke, erst Mathe und Physik zu lernen, dann am Sportunterricht teilzunehmen und anschließend das Einmaleins der Feuerwehrausbildung genießen zu können und das an einem Schulstandort, war lange Zeit vor allem für die hiesigen Feuerwehren ein Traum. Dieser wird ab dem kommenden Schuljahr erstmals im Landkreis Oberhavel Realität.

Ab dem Start des Schuljahres 2023/2024 am 26. August 2023 wird es an der Oberschule Lehnitz das Wahlpflichtfach „Feuerwehrunterricht“ geben. Entsprechende Kooperationsvereinbarungen für das Pilotprojekt in Oberhavel wurden am Dienstagnachmittag in den Räumlichkeiten der Feuerwache Lehnitz unterzeichnet.

„Wer diese zwei Jahre erfolgreich absolviert, hat dann die Truppmann-Ausbildung Teil 1 und ist ab diesem Zeitpunkt auch berechtigt, an Einsätzen teilzunehmen“, erklärt Oranienburgs Stadtbrandmeister Stephan Liedtke die Wertigkeit dieses Wahlpflichtfaches.

„Die Ursprungsidee dahin gehend stammt vom Germendorfer Ortswehrführer Cornel Gratz und die Feuerwehr Lehnitz sowie die direkt dahinterliegende Oberschule waren sofort begeistert von der Idee. Wir sind sehr glücklich, dass dies nun auch offiziell umgesetzt wird“, zeigte sich Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke erfreut. In Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Germendorf und Lehnitz erhalten die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse, die sich für dieses Thema interessieren, im Laufe des Schuljahres eine hochwertige Brandschutzausbildung.

Angeleitet wird dieses Wahlpflichtfach von ehrenamtlichen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren Lehnitz und Germendorf, federführend in Lehnitz werden Marcel und Nadine Kurb sein. Seitens der Oberschule Lehnitz wird eine Fachkraft für dieses neue Unterrichtsfach abgestellt. „Wir beschäftigen uns seit einem Jahr sehr intensiv mit diesem Projekt. Alles hat angefangen mit einer Feuerwehr-AG. Uns war aber sehr wichtig, das dieses neue Unterrichtsfach eben keinen AG-Charakter mehr hat, sondern fundiert und fachlich hochwertig sein wird“, merkt Schulleiterin Katja Hoyer an.

Ab dem 26. August wird das neue Unterrichtsfach zum Thema Feuerwehr alle zwei Wochen einmal in der Woche stattfinden, mit einer Dauer von 180 Minuten. Auch der Landkreis beteiligt sich an diesem vom Land Brandenburg geförderten Projekt „Feuerwehr macht Schule“ und stellt zukünftig die Schutzausrüstung. Wie wichtig dieses Projekt auch für die Landesregierung ist, welches bereits in anderen Landkreisen erfolgreich umgesetzt wird, verdeutlichte Innenminister Michael Stübgen (CDU), der eine Videobotschaft sendete: „Wenn Menschen in Not sind, können sich diese auf die Feuerwehr verlassen. Andersherum soll es genauso sein, dass sich die Feuerwehr auf die Gesellschaft verlassen kann. Demnach ist dieses Projekt für mich auch eines meiner Herzensprojekte. Wir unterstützen hier mit Fördermitteln, um so bereits in der Schule die Grundlagen für eine gut aufgestellte Feuerwehr zu schaffen.“(hier weiterlesen)

Quelle: MAZ / Neue Oranienburger Zeitung vom 29.06.2023, Seite 15