Rückblick Sommerfest Friedrich Wolf und Lehnitzer Schützenfest

Schützenfest in Lehnitz

Auch in diesem Jahr verband die Schützenbruderschaft Lehnitz e.V. ihr jährliches Medaillenschießen für Luftdruckgewehr und -pistole mit einem Tag der offenen Tür und hieß am 04. Juni ab 10:00 Uhr ihre Gäste willkommen.

Im Vereinshaus in Lehnitz, in der Friedrich-Wolf-Str. 31, auf dem Gelände des Kulturhauses, konnten die Besucher sich über den Schießsport und die Vereinsarbeit informieren und bei Interesse unter der Aufsicht einer zertifizierten Schießleitung selbst mit Luftdruckwaffen schießen. Mit einer Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten konnten sich auch Kinder ab 10 Jahren im Luftdruckschießen ausprobieren. Die Schützenbruderschaft Lehnitz e.V. fördert aktiv den Jugendsport. Für Kinder und Jugendliche bietet die Jugendgruppe durch ihre Erfolge bei zahlreichen Landesmeisterschaften und einem erstklassigen Trainerstab eine interessante und vielversprechende Anlaufstelle.

Neben dem Medaillenschießen mit Luftdruckwaffen bot der Verein an diesem Tag auch Blasrohrschießen für Jung und Alt an, so dass der Besuch für die ganze Familie zum Erlebnis war. Für einen kleinen Unkostenbeitrag standen Grillwürstchen, Salate und Getränke bereit. Hier einige Eindrücke.

Die Friedrich-Wolf-Gesellschaft hat Sonntag ein dreistündiges Programm geboten – Trio „Scho“ und Autor Alexander Estis begeistern das Publikum

Von Helmut Schneider

Sommerfest der Friedrich-Wolf-Gesellschaft in Lehnitz am Sonntag. „Im vorigen Jahr ist unser traditionelles Sommerfest wegen zu großer Hitze ausgefallen. Bei fast 40 Grad konnten wir das nicht mehr verantworten“, sagte Frank Jahnel und blickte erleichtert auf das fantastische Wetter am Sonntagnachmittag. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Friedrich-Wolf-Gesellschaft und begrüßte die zahlreichen Gäste im Garten der gleichnamigen Gedenkstätte in Lehnitz.

Jahnels besonderer Dank ging an die Erbauer der Bühne, auf der er gerade redete, an den Ortsvorsteher Matthias Hennig und die vielen ehrenamtlichen Helfer. „Auf jeden Fall ist auch die Unterstützung durch die Stadt Oranienburg hervorzuheben“, lobte Tatjana Trögel, Schriftführerin der Gesellschaft und Enkelin des Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf.

War es beim vorigen Fest vor zwei Jahren die Hermlin-Swing-Band, die das Publikum in Stimmung brachte (MAZ berichtete), so waren diesmal das Trio Scho und der Schriftsteller und Kolumnist Alexander Estis zu Gast. Mit ihrem Programm „Schmonzes aus Odessa“ gaben sie einen liebevollen Einblick in die jiddische Kultur und Sprache mit gleichzeitiger Liebeserklärung an die Stadt Odessa.

„Wer nicht hören will, muss reden“, hieß es im ersten Text von Alexander Estis und in „Odessa redet man in vielen Sprachen – ukrainisch, russisch, jiddisch, moldawisch und macht Witze. Der Odessist gibt guten Ezzes (Rat) meist an der falschen Stelle“, beschreibt humorvoll Estis weiter die jüdischen Bewohner der Schwarzmeerstadt.

Der in Moskau geborene Autor hat selbst jüdische Wurzeln, kam mit zehn Jahren nach Hamburg und lebt heute in der Schweiz. Liebevoll ironisch nahm er die Besonderheiten des jiddischen Miteinanders ins Visier. So etwa die unlogischen Zusammenhänge von Zores (Sorgen) und Zimmes (Süßspeise). Auch die Vieldeutigkeit des russischen Scho, eigentlich Schto (was) erläuterte er. Scho habe so viele Bedeutungen, „dass du damit ganze Gespräche führen kannst. Manchmal ist scho keine Frage, sondern auch eine Antwort“, behauptet Estis und spielte damit auf das gleichnamige Trio an, das mit ihm gemeinsam das Programm gestaltete.

Die drei studierten Musiker Gennadij Desatnik (Violine, Gitarre und Leadgesang), Valerriy Khoryshman (Akkordeon) aus der Ukraine und der Russe Alexander Frank (Kontrabass) hatten mit ihren fröhlichen jiddischen Liedern, Chansons und swingenden Songs schnell das Publikum auf ihrer Seite. (…hier weiterlesen)

(Quellenangabe: Neue Oranienburger Zeitung vom 06.06.2023, Seite 15 / Bilder Frank Jahnel F-W-Gesellschaft)

Programmhinweis zum morgigen Anne-Frank-Tag in Lehnitz